Sonntag, 26. April 2009

Die Frage, die sich eine Nation stellt...

Einige der Themen (Finanzlöcher, Klimalöcher, und nochmals Finanzlöcher - vielleicht auch schon das drohende Themen-Sommerpausenloch) über die der Bundestag heute zu beraten hatte, verdienten ganz sicher die Aufmerksamkeit der Fernsehzuschauer - wofür auch die Reporter sorgten, die vor dem Gebäude standen, um Stunde um Stunde über das Neueste zu berichten.
Doch irgendwann, als der Tag zur Neige ging, fragten sich wohl mehr Zuschauer zu Hause, was da wohl schon Vernünftiges herauskommen mochte, wenn ein ein BundesTAG BIS WEIT IN DIE NACHT HINEIN TAGTE...

Freitag, 10. April 2009

Osterchaos 2009

Der zuständige Abteilungsoberhase raufte sich die Haare: dieses Jahr klappte kurz vor Ostern rein gar nichts!
Dabei hatte man sich bei Hase & Co rechtzeitig entschlossen, so wie die Menschen auf Just-In-Time zu setzen, und die Chargen bei den Zulieferern so bestellt, das nicht alles auf ein Mal da war, sondern fortlaufend am Band gefärbt und verpackt werden konnte.
Und plötzlich war der Wurm drin: die Farben waren wieder zu spät eingetroffen, die Hälfte der gekochten Eier (die man dieses Jahr günstig aus dem Osten bezog) war Schrott, und wenn schon mal alles glatt lief, streikten plötzlich die Arbeitshasen!
Nun kam bei Hase und Co natürlich allmählich der leise Verdacht auf, das dieses System bei den Menschen womöglich auch nicht immer so reibungslos klappte...als sich nun die Tür zu seinem Büro öffnete, hielt der Abteilungsoberhase unwillkürlich die Luft an.

Sonntag, 15. März 2009

Herrn Bissigs Kommentar zur aktuellen Schieflage

Das der Absatz von Neuwägen nach Auslaufen der Abwrackprämie wieder ins Stocken geraten wird, ist vorhersehbar. In diesem Fall bräuchte es dann neue Ideen, worüber sich dieses Mal ein Mann aus dem Volke schon mal unentgeltlich Gedanken gemacht hat: zum Neuwagen nun als Kaufanreiz ein Klappfahrrad (falls mal der Sprit – zugunsten der Ratenzahlung des Wagens selbst - nicht mehr bezahlt werden kann); als Zugabe (gestaffelt nach Hubraumklassen) so etwas nostalgisch-unpraktisches wie einen Gartenzwerg; Lebenslanger (bezogen auf die Lebenserwartung des Wagens) Bezug von Poliermittel für das edle Wurzelholz in der Luxusklasse; ein robuster Regenschirm für Cabrio-Fahrer; eine Autogrammkarte des Konzernvorstandes der jeweiligen Automobilmarke (nebst einem Kontoauszug des Gehaltskontos zum Nachdenken); ein Wutzettel der (nach Machart von Sammelbildchen) mit dem Konterfei eines Bankvorstandes, dessen hochbezahlter Einsatz es erst zu verdanken ist, das die Krise überhaupt ins Rollen kam; und was im ersten Moment vielleicht noch etwas abwegig erscheinen mag, gerade aber für Familien mit Kindern, deren Autos ständig vollgebröselt sind, von großem Interesse sein dürfte: eine Abwrackprämie für volle Staubsaugerbeutel...
Das wäre zumindest schon mal ein Anfang, die Liste könnte natürlich nach Belieben fortgesetzt werden.

Freitag, 20. Februar 2009

Sichere Anzeichen für eine nahende Katastrophe

...die Affen im Zoo lösen zum Wochenende am Kartenautomaten für die Heimreise keine Rückfahrkarte mehr, die Elefanten schnappen sich das Bier aus dem Zoo-Restaurant, die Pfauenmännchen stellen ihre Räder in die Ecke und gießen sich bei der anschließenden Party (auf der natürlich alle bis auf die Affen anwesend sind) ordentlich einen auf die Lampe...

Montag, 2. Februar 2009

Nervenkrieg

Auf beiden Seiten ging es um das Durchhalten, teilweise auch um das Überleben, letztlich aber um schiere Ehre: Auf der einen Seite der Angler, der vor Stunden seine Angel ausgeworfen hatte und seit dieser Zeit gespannt die kleine Plastikboje beobachtete, die den Standort des Köders markierte. Auf der anderen Seite der Fisch, der nachdenklich den Köder umkreiste, wohlwissend, das an einer Sache, die einem so offensichtlich umsonst vor das Maul gehalten wurde, garantiert irgendein Haken zu finden sein würde.
Nun war die Frage: Wer von beiden würde als erster die Nerven verlieren?

Freitag, 23. Januar 2009

Ein Augenblick zum Verweilen...?

Ein Anblick, der jedes Menschen Herz zum Höherschlagen brächte: ein kleines Gebirgsbächlein mit klarem, kaltem Wasser in dem sich die Sonnenstrahlen brachen wie in einem Edelstein; allerlei Insekten, darunter Libellen in schillernden Farben, das leise Murmeln des Wassers, das über die Steine plätscherte und gluckerte...
Und mitten in der Idylle eine Flussnymphe, die auf einem moosbewachsenen Stein inmitten all der Herrlichkeit saß, ein Geschöpf der Freiheit, dem Zeit nichts bedeutete...welcher Mensch hätte in diesem Augenblick wohl nicht am liebsten getauscht?
Und doch, die Nymphe machte eher ein betrübtes Gesicht, während sie bei sich dachte: Fließendes Wasser, pah, von wegen Luxus...das Wasser ist saukalt, die Wohnung im Moos feucht und zugig...am liebsten würde ich jetzt lieber irgendwo Miete zahlen und hätte dafür endlich mal warme Füße!

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Frohe Weihnacht war mal

Wer an dieser Stelle eine heile Vom-Walde-draußen-komm-ich-her-Geschichte erwartet, dürfte ziemlich enttäuscht werden, denn selbst an Weihnachten ist in Zeiten dramatischer Klimaveränderungen nichts mehr heil - obwohl an dieser Stelle gewisse Zungen gern einfügen würden: je näher die Katastrophe, desto näher kommen wir auch dem Himmel...
So hätte es eigentlich rundum allmählich gemütlich weihnachtlich geworden sein, der Weihnachtsmann mit seiner Kutsche über den Himmel ziehen sollen, um überall auf Erden fröhliche Stimmung und Geschenke zu verbreiten - doch daran haperte es wohl von Jahr zu Jahr mehr. Dieses Jahr zum Beispiel zeigten sich die Banken kurz nach den grandiosen Pleiten bei der Zusage von Krediten so knausrig, das der Weihnachtsmann einen Großteil der bestellten Geschenke schon nicht mehr vorfinanzieren konnte. Danach steckte er mit seinem Schlitten praktisch nur noch im Stau fest, einmal legte ihm sogar ein dienstübereifriger Verkehrspolizist wegen Parkens im absoluten Halteverbot die Kralle an die Kufen. Zu all dem kam noch das Problem mit der ständigen Umbestellerei, da sich kaum jemand noch richtig für etwas entscheiden konnte; und wenn schon, dann machte das Geschenkeverteilen kaum noch Spaß, weil nachher sowieso die Hälfte wieder umgetauscht wurde. Und zum Schluß gab es in Frau Holles Schneemaschine einen technischen Defekt, worauf auch noch der ganze schöne Schnee ausblieb.
Schließlich wurde dem Weihnachtsmann diese Geschichte zu bunt, er ergatterte sich unter zuhilfenahme der Ellbogen einen Platz an der Theke einer Kneipe in irgendeiner gottverlassenen Stadt, um sich ein paar doppelte Whiskey`s hinter die Halskrause zu kippen, während draußen vor der Tür ein Hund das Bein über seiner Mütze hob, die er sich wütend vom Kopf gerissen hatte (worauf sich unverklärt zeigte: selbst der an sich zeitlose Weihnachtsmann kämpfte gegen schütter werdendes Haar).