Donnerstag, 27. Dezember 2007

Weihnacht im Bau

Das fleißige und zielgerichtete Streben der Ameisen nach der Weltherrschaft erfuhr an diesem Weihnachtsabend leider eine Unterbrechung: Ein Trupp Arbeiter hatte unweit des Ameisenhügels eine offene, noch fast halb volle Dose Bier gefunden und sie, dem natürlichen Instinkt des Jägers folgend - nämlich alles Brauchbare in Reichweite zu sammeln - zum Bau geschleppt. Da die Dose sich allerdings für den Querschnitt der Ameisengänge als zu groß erwies, beschloß man nach kurzer Beratung, die Beute zu portionieren. So nahm jeder Arbeiter einen Schluck ...und schon war die Party in vollem Gange, alles andere erst einmal vergessen.

Sonntag, 16. Dezember 2007

nachgedacht...

Der Glaube versetzt Berge - Schön, aber hat sich je ein Prophet jemals darüber Gedanken gemacht, welche gravierenden Folgen das möglicherweise nach sich zieht? Das Ökologische Gleichgewicht wird möglicherweise empfindlich gestört (man denke nur an Kleinstlebewesen wie z.B. Rucksacktouristen)...der Berg landet unerwartet genau auf dem Abflugfeld eines stark frequentierten Flughafens (...eben startet der erste, funkelnagelneue A 380, an Bord weitere potentielle Interessenten...) ...Kartographen raufen sich die Haare, weil die gerade eben fertiggestellte Landkarte schon wieder nicht stimmt...oder jemand hat seinen Fuß unglücklicherweise an der Stelle, an der genau in diesem Augenblick auch der versetzte Berg erscheint (ganz zu schweigen von der Vorstellung, das dort möglicher- weise auch eine gut besuchte Pommes-Bude, oder sogar ein lustiger Musikanten-Stadel steht!)...Fazit: Und ist ein Berg erst mal versetzt...

Montag, 3. Dezember 2007

Ärger im Park-Restaurant

Nachdem sich Lärm, Getöse und Staubwolken verzogen hatten, bemerkte die Bedienung an Tisch Sieben knapp neben ihrem Knie einen etwas rammponierten Kotflügel. Und dazu noch einen schimpfenden Gast, der nun dem Auto entstieg und sich beschwerte, das offenbar trotz seiner Reservierung kein freier Tisch zu sehen sei.
Damit war die Bedienung nun etwas überfordert und der Geschäftsführer persönlich mußte her. Diesem gelang es dann auch, den Knoten der Verwirrung zu lösen.
Er klärte dem Gast, der mitsamt Wagen und Begleiterin in der Gaststube erschienen war, das die Bezeichnung
Park-Restaurant leider nichts mit einem Parkhaus gemeinsam habe, wies in diesem Zusammenhang höflich darauf hin, das man sich bei der unumgänglichen Schadensregulierung auf beiden Seiten sicherlich einigen könnte, und bot dem Gast schließlich, als kleines Entgegenkommen für die entstehende Wartezeit bis zum Freiwerden des nächsten Tisches, einen kleinen Apperetif an.
Die Bedienungen versuchten in der Zwischenzeit so unauffällig wie möglich, Schutt und Staub zu beseitigen, danach Tische und Gäste wieder aufzurichten.

Sonntag, 18. November 2007

Im Vorbeigehen gesehen...

Zufällig im Vorbeigehen im Vorstandsbüro eines Stromkonzerns gesehen. Ein frommer Spruch aus der
Elektrischen Bibel, der da lautet: Wer Strom säht, wird Profit ernten!

Sonntag, 11. November 2007

Blind Date

Nachdem Männlein und Weiblein anscheinend kaum noch auf herkömmliche Weise zueinander finden, schießen nunmehr Partnervermittlungen wie Pilze aus dem Boden. Darunter leider auch Institute, die mehr den schnellen Gewinn im Auge haben, als den Dienst an der Menschheit. Entsprechend unproffessionell gestaltet sich - wie in diesem Fall - auch die Vorgehensweise.
Als Grundlage diente das sog. "Blind Date" - ob aus Ermangelung der Kenntnis der Englishen Sprache, oder blinder Profitgier - allerdings im ursprünglichen Sinn. So bekam jeder der heutigen Teilnehmer nämlich eine Augenbinde verpaßt und wurde vom Moderator zu fünfminütigem, zwanglosen Gespräch aufgefordert. Alles ein wenig ungewöhnlich, doch dann begann der erste von sich zu erzählen, schließlich riß es auch den Schüchternsten mit. Verständlicherweise wurde dabei hier und dort vor den Damen etwas dicker aufgetragen, oder an anderer Stelle etwas kleingeredet - was aber nicht weiter auffiel, da ja alles wirr durcheinander redete.
Als die fünf Minuten um waren, durften die Binden abgenommen werden...und die Augen wurden groß: Wie man jetzt feststellten mußte, war doch tatsächlich keine einzige Frau unter den Anwesenden!
Trotzdem der Kurs eigentlich recht günstig zu Buche schlug und in einem verräuchertem Landgasthofhinterzimmer stattfand, geriet der Moderator nun in erhebliche Erklärungsnot.

Sonntag, 4. November 2007

Noch nicht auf neuestem Stand

Der Polizeibeamte notierte den Hergang des Überfalls auf den Copyshop wie folgt:
"Der letzte Kunde war gerade zur Tür raus, da stürmte der Maskierte rein, bedrohte mich mit einer Pistole, schickte mich in die Ecke und machte sich dann an dem Farbkopierer da zu schaffen."
"Konnten Sie sehen, was der Mann da machte?"
"Soweit ich sehen konnte, hat er ein paar CD`s oder DVD`s kopiert."
"Hat er sonst noch was mitgenommen?"
"Die Kasse...und die Kopien natürlich."
Der Polizeibeamte pfiff leise durch die Zähne.
"Sieh an ein Raubkopierer...naja, was die Technik betrifft, stellen sich die Burschen zwar manchmal noch ziemlich doof an...trotzdem ist es beängstigend, das die jetzt schon hier in der Provinz auftauchen...nun, können Sie den Mann näher beschreiben?"
"Ja, schwarze Motorradsturmhaube, schwarze Jacke, ausgewaschene Jeans..."

Sonntag, 21. Oktober 2007

Neues vom Baron von M. (1)

Den Lügenbaron hatte es wieder mal fast mittellos in eine Dorfschenke verschlagen. Nun ging auch der letzte Krug Bier, ohne Aussicht auf Nachschub, unliebsam zur Neige. Doch derartige Trübsal währte beim Baron natürlich nicht lange, wozu galt er weit und breit als der Erzähler der besten Lügengeschichten?
Bald schon saßen die dummen Bauernlümmel um ihn herum, und er begann (inspiriert durch eine Kutsche, die eben am Wirtshausfenster vorbeigefahren war) von einem Land zu erzählen, das er angeblich vor Jahren besucht hatte. Und dort gab es Erstaunliches: Unter anderem einen Drachen aus Eisen, den man erst gezähmt, dann vor einen langen Wurm aus lauter Eisenwägen gespannt hatte. Natürlich war der Drache manches Mal ganz schön wild, spuckte Dampfwolken aus Ohren und Nase, und Feuer aus dem Maul. Im großen und ganzen ging`s ihm jedoch nicht schlecht, er bekam zu Fressen und zu Saufen, wenn er hungrig oder durstig war, und nachtsüber ließ man ihn in Ruhe. Aber das Seltsamste: Der Drache war zwar so schnell unterwegs, das man meinte, Höhren und Sehen verginge einem - und dennoch flog einem das Hirn nicht aus dem Schädel!
Allerdings, wer damit reisen wollte, der müßte dafür in die Tasche greiffen...was ihn, den Baron, gerade daran erinnere, das sein Krug leer wäre, wenn man verstünde, was er damit meine...?
Schön, selbstverständlich bekam er daraufhin sein frisches Bier - allerdings ohne zu ahnen, das seine Lügengeschichte gar nicht so weit aus der Zukunft hergeholt war.

Sonntag, 14. Oktober 2007

Jugend fragt

Irgendwann hatte es der Maulwurfsjunge satt!
"Warum kriechen wir eigentlich die ganze Zeit in der feuchten Erde herum, wenn es doch oben viel heller und wärmer ist?"
Der Alte unterbrach seine Arbeit, wußte aber darauf im ersten Moment keine rechte Antwort. "Na jaa...wegen...
wegen...äh...". Naja, vielleicht kein Wunder, denn er hatte sein bisheriges Leben praktisch unterhalb der Grasnabe verbracht.
Dem Jungen war das natürlich zu wenig an Erklärung weshalb er lieber zur Tat schritt. Er warf die Schaufel in die Ecke und stieg die Leiter hinauf ins Freie. Leider flog gerade in diesem kritischen Augenblick ein Falke über den Maulwurfshügel dahin. Der ließ sich die leckere Mahlzeit natürlich nicht entgehen, krallte sich den jugendlichen Entdecker und flog mit ihm davon.
Da tauchte der Kopf des Alten im Loch auf. "Zum Beispiel darum eben!", rief er dem Sohn zwar noch hinterher, doch die etwas späte Warnung erreichte diesen nicht mehr.

Sonntag, 7. Oktober 2007

Reifeprüfung

Der Guru aus dem fernen Indien erklärte es den Managern aus dem Westen noch einmal: "Äußerste Konzentration und nicht vom Weg abbringen lassen!"
Damit deutete er auf die wohl schwerste Prüfung, die den Kursteilnehmern heute bevorstand: Ein Becken, randvoll bis obenhin mit Kohle! Die Manager gingen im Geiste nochmals all das durch, was ihnen bis jetzt vermittelt worden war und insgeheim wartete natürlich jeder darauf, das sich irgend jemand anderes vorwagte. Denn bei dieser "Banker-Prüfung" ging es nicht etwa darum, barfuß über glühende Kohlen, sondern vielmehr über - so grob geschätzt rund 1 Million echter Euros - zu gehen, ohne dabei der Versuchung zu erliegen, sich schnell etwas von der verführerischen Kohle in die eigene Tasche zu stopfen.
"Sie da...mit der grünen Krawatte...", wies der Guru schließlich auf den betreffenden, nachdem sich immer noch keiner rührte, "...wenn Sie dann bitte beginnen würden?!"
Der Mann zuckte sichtlich zusammen, während seine Kollegen dagegen sichtlich aufatmeten.

Sonntag, 30. September 2007

Der Bücherwurm

Kommissar Smalletters vom Bookland Yard nahm das Opfer zur Hand und betrachtete es eingehend von allen Seiten - schnell war die Sachlage klar: Jemand hatte sich buchstäblich durch das dicke Buch gefressen!
Smalletters betrachtete der Reihe nach die Gesichter der anwesenden Verdächtigen. Einige taten wie üblich erschrocken, einige schienen überrascht...und nur ein einziger unter ihnen...nun, bei diesem Anblick war der Fall für Smalletters praktisch gelöst.
"Sie da...", er deutete mit der Leselupe auf denjenigen, der so betont unbelesen tat, "...ich verhafte Sie wegen beschädigendem Bücherlesens!"
Der Angesprochene wurde zunächst weiß wie ein unbeschriebenes Blatt Papier, dann wurde ihm wohl klar, das Leugenen nicht helfen würde. Er setzte seine Lesebrille ab und verlangte er nur noch zu wissen: "Wie...?"
Smalletters setzte ein wissendes Lächeln auf. "Ihnen klebt noch ein Buchstabe im Augenwinkel, das war nicht zu übersehen."
Die Schultern des überführten Täters sackten herab und er schluchzte: "Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist...es war plötzlich so spannend...konnte mich einfach nicht mehr bremsen..."

Sonntag, 23. September 2007

Nebenwirkungen

Es bleibt nicht aus, das sich gewisse Nebenwirkungen zeigen, wenn der Besuch eines Arztes allmählich unbezahlbar wird und sich aus diesem Grund eine neue Schattenwirtschaft etabliert.
In diesem Fall sah sich der Patient (der sich einem längst überfälligem Komplett-Check unterziehen wollte) mit gemischten Gefühlen um. Der Nebenerwerbsarzt zeigte mit einem Schraubenschlüssel auf den Behandlungstisch.
"Na, dann machen Sie sich mal frei und legen sich auf die Hebebühne."
Sicher, die Werkstatt wirkte sauber aufgeräumt, die blinkenden Anzeigen der Computer, die tagsüber zur Fehlerdiagnose an Automotoren dienten, erweckten den Anschein von Seriösität, die Preisliste war in Ordnung und der Mann hatte saubere Fingernägel. Dennoch, alte Vorstellungen von einem Arztbesuch ließen sich eben doch nicht so einfach von heute auf morgen über Bord werfen!

Sonntag, 16. September 2007

Kreuzfahrt-Szene

"Mann über Bord!"
Die Nachricht verbreitete sich in Windeseile über das ganze Schiff und bald darauf drängelte sich alles am Heck. Einige der Zuschauer winkten, andere johlten (offenbar nicht mehr ganz nüchtern) und klatschten begeistert Beifall, mittendrinn knallten Sektkorken und ein paar Männer nutzten wie üblich das Gedränge, um jene Dinge bei einer attraktiven Nachbarin zu tun, die sie eigentlich nicht tun sollten.
Dem Opfer, das derweilen schon weit achteraus im Kielwasser trieb, nützte diese Art von Aufmerksamkeit allerdings wenig. Er oder Sie (in der Dunkelheit sind ja bekanntlich alle Opfer grau) konnte in diesem Fall nur hoffen, das irgendeiner der Matrosen zwischen dem Getränkeausschenken und dem Einsammeln leerer Gläser bald die Zeit fand, um eine Rettungsaktion einzuleiten.

Sonntag, 9. September 2007

Gartenzwergparty

Es war wieder mal so weit: alle Gartenzwerge aus der Nachbarschaft trafen sich, um eine rauschende Party zu feiern. Da es in ihrer Gemeinschaft leider immer noch viel zu wenig weibliche Exemplare gab, uferte das ganze natürlich wieder entsprechend aus.
Als am nächsten Morgen - noch vor dem Hochrattern des ersten Rollo`s - zwar wieder alle pflichtgemäß an ihren Plätzen standen, sah man dem einen oder anderen von ihnen an (sicher lag`s auch am mordsmäßigen Kater), was man so dachte: Zum Kotzen, wieder den ganzen Tag herumstehen und dümmlich vor sich hin grinsen müssen!

Sonntag, 2. September 2007

Neues vom Nil

Als die Grabkammer endlich geöffnet wurde, und frische Luft in den muffigen Raum strömte, atmete der Pharao auf.
Unbemerkt schlich er sich hinter dem Rücken des Archiologen vorbei und streckte sich - draußen in der langersehnten Freiheit angelangt - erst einmal ausgiebig. Dann sah er sich nach einer Kneipe um, um sich einen ordentlichen Schluck hinter die Binden zu gießen. Doch wie hatte sich die Welt mittlerweile verändert: Das Wort eines Pharaos galt nicht mehr, der Barceeper bestand auf sofortige Bezahlung!
Und was darüber hinaus den Fluch anbelangte, den Grabräuber angeblich ereilen sollte: Klar bleibt es nicht ohne Folgen, wenn man sich nicht täglich ordentlich waschen, und seine Zähne putzen kann.

Montag, 27. August 2007

Frisch aus dem Staubericht

...zum Aus-der-Haut-Fahren! Aber selbst das ging jetzt nicht, der Sportwagen-Fahrer stand (genau wie die anderen Stoßstange an Stoßstange) im Zigkilometer langen Stau...Diese Demütigung: Gemächlich summte eine Hummel (die er sonst wahrscheinlich gar nicht, und wenn doch, dann nur als häßlichen Schmierfleck auf der Windschutzscheibe wahrgenommen haben würde) vorbei, eine gemächlich widerkäuende Kuh schien ihm hämisch zuzuzwinkern, und dann ausgerechnet noch (um das Maß der Schmach voll zu machen) die runzlige Alte in ihrem betagten 500derter, die ihm, auf gleicher Höhe rechts neben ihm, zunickte...Verdammt!

Mittwoch, 22. August 2007

Zu spät, um zu bedauern

Der Riese warf einen Blick auf die Preistafel der Tankstelle hinauf, dann einen auf die sich rasend drehende Anzeige in der Zapfsäule vor sich - kein Wunder, das sich sein Gesicht nun verzog. Das hatte man nun davon, das man sich unbedacht auf gewisse Annehmlichkeiten der Zivilisation einließ! Doch nun war es zu spät für Reue, jetzt fuhr er diesen zwar schnittigen, aber durstigen Spritschlucker, für den er seine guten, alten Sieben-Meilen-Stiefel in Zahlung gegeben hatte.

Sonntag, 19. August 2007

Tod eines Schneemannes

Es handelte sich ganz offensichtlich nicht um einen der üblichen Tatorte, wie man den bleichen Gesichtern der Polizisten ansehen konnte, die den Platz weiträumig abriegelten. Selbst Kommissar Migräne, in seiner kriminalistischen Laufbahn sicher so einiges Unmögliches gewöhnt, blickte erschüttert auf die Leiche hinunter. Ein Spaziergänger hatte diese heute Morgen direkt am Spielplatz entdeckt und sofort die Polizei alarmiert.
Kommissar Migräne ballte die Fäuste und schwor: "Ich werde diesen Scheißkerl finden...und wenn ich ihn bis an`s Ende der Welt jagen muß!"
Der Schneemann - gestern noch von fröhlichen Kindern erbaut - lag jetzt, durch rohe Tritte übel zugerichtet, auf der Seite, seine Karottennase war zermatscht, die Kohlen, die als Knöpfe, Augen und Mund gedient hatten, lagen weit verstreut umher...

Mittwoch, 15. August 2007

Der arme Poet

Wie immer in solchen Fällen, so kamen auch hier ein paar Sachen zum falschen Zeitpunkt zusammen: Die Fee hatte sich verflogen, befand sich überdies in Eile und höhrte wie immer nur mit einem halben Ohr hin, während der arme Poet wie üblich mit verstopfter Nase nuschelte.
So ging sein Wunsch (jetzt in der Zukunft zu sein) zwar in Erfüllung, doch diese Zukunft sah so aus: Nun saß er, Hundert Jahre später, immer noch in einer Bude, in die es durch`s Dach regnete, und arm wie eine Kirchenmaus war anscheinend immer noch (wie zum einen der Stapel unbezahlter Rechnungen, zum anderen die entsprechenden Mahnungen, die sich in den Hundert Jahren angesammelt hatten, bewiesen)! Neu hingegen war dieser schwarze, flache Kasten mit den Tasten, der vor ihm auf den Knieen lag. Zu Funktionieren schien er leider mit Elektrizität, die ihm aber die Stadtwerke leider derzeit wieder einmal abgedreht hatten.
So seufzte der arme Poet, putzte sich die Nase und hoffte inständig darauf, das sich bald wieder mal eine Fee zu ihm verirren mochte.

Sonntag, 12. August 2007

Kulisse

Man war bis in die Nacht hinein gewandert, hatte dann erste einen Platz zum Nächtigen gesucht, schnell noch etwas gegessen und war anschließend gleich in den Schlafsack gekrabbelt.
Nun öffnete man am Morgen die Augen und sah direkt hinein in einen wunderbaren, farbenfrohen Sonnenaufgang. Darüber verging die Zeit, erst konnte man sich natürlich nicht sattsehen an der Farbenpracht, dann fiel es allmählich auf: Nichts veränderte sich, weder stieg die Sonne höher, noch zeigten die Farben Anstalten, sich spektral so zu verändern, wie es sich naturgemäß gehörte! Da stellte sich die bange Frage, ob denn die Welt plötzlich damit ein- gehalten hatte, sich ordnungsgemäß zu drehen - bevor wenig später darauf die erlösende Antwort kam.
"He...was macht Ihr Penner hier auf dem Filmgelände? Seht bloß zu, das Ihr schleunigst verschwindet...und wehe, der Kulisse ist irgendwas passiert!"

Sonntag, 5. August 2007

Alte Besen

Die Hexe schürzte ihre Röcke und klemmte sich den Besen zwischen die Beine.
"Angeschnallt Rabenas?" fragte sie anschließend über die Schulter. "Ich will nicht nochmal einen Strafzettel riskieren!"
Als sie das - zwar maulende - bestätigende Krächzen aus dem Schnabel ihres schwarzgefiederten Assistenten vernahm, nickte sie und drehte den Zündschlüssel. Nach mehrmaligem, gequältem Leiern sprang der Besen endlich fehlfunkensprühend an, eine schwarze Qualmwolke stieg auf und die Hexe seufzte...vor der nächsten Hauptunter- suchung beim BÜV* würden wohl nicht nur ein paar neue Zündborsten fällig werden!

*Besen-Überwachungs-Verein